CODA ist eine Abkürzung und steht für Children of Deaf Adults = Kinder von gehörlosen Erwachsenen. Das sind also Kinder, deren Eltern gehörlos sind oder die zumindest einen gehörlosen Elternteil haben. Etwa 90 % der gehörlosen Eltern bekommen hörende Kinder. Demnach sind ca. 10 % der Kinder gehörloser Eltern ebenfalls gehörlos und werden
„Deaf CODA“ genannt.
Hörende Kinder von gehörlosen Eltern wachsen in drei unterschiedlichen Kulturen und mit zwei unterschiedlichen Sprachen auf. In ihren Familien und den Gehörlosengemeinschaften wird Gebärdensprache verwendet. Diese bringt eigene soziale und kulturelle Normen mit sich, die sich von der hörenden Welt stark unterscheiden.
Hörende Kinder haben aufgrund ihres direkten Umfeldes (durch Verwandte, Bekannte, Kindertagesstätte, Nachbarn und verschiedene Medien) auch Kontakt und Zugang zur Lautsprache. Durch die Sozialisation innerhalb von zwei Sprachen und Kulturen haben CODAs die Möglichkeit, sich zwei Kulturkreisen zugehörig zu fühlen.
CODAs werden als „Drittkulturkinder“ betrachtet. Sie sammeln in ihrer Kindheit viele interkulturelle Erfahrungen. Sie entwickeln kulturübergreifende Fähigkeiten, die sie zu einem bindenden Glied zwischen den Kulturen machen können. (David Pollock, Third Culture Kids: Aufwachsen in mehreren Kulturen)
Quelle: Kinderschutz München